Landesinstitut für Pädagogik und Medien Saarland
Landesinstitut für Pädagogik und Medien

Handlungsfelder B&C

Prävention und Abbau von Bildungsarmut: Die Handlungsfelder im Überblick

 1. Bildungspartnerschaft mit Familien: neue Wege des Dialoges, der Kooperation, der Vernetzung, Partizipation und Kompetenzunterstützung

Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass bis zu 70% der Bildung durch das Elternhaus
geprägt wird. Familien sind wichtige Partner im Lern- und Bildungsprozess. Eine „gute Schule und Kita“ braucht eine ressourcenstärkende und partnerschaftliche Zusammenarbeit von pädagogischen Fachkräften sowie Eltern und Kindern auf der Grundlage von Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit.

Bildungspartnerschaft auf Augenhöhe ist Zauberwort und Ziel. Wie können Kooperation, Dialog,Partizipation und Vernetzung vor Ort gestärkt werden? Wie können alle Eltern bereichernd einbezogen werden, auch solche aus schwierigen, bildungsfernen oder auch bildungsfordernden Kontexten? Bildungspartnerschaft ist eine wesentliche Grundlage von Inklusion.

Vermittelt werden:

  • aktualitätsbezogenes Fachwissen und wissenschaftliche Expertise
  • effiziente Methoden und soziale Handlungskompetenzen
  • Qualitätsleitlinien für eine wirkungsvolle Kommunikation und Zusammenarbeit von Eltern am gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsprozess
  • lösungsorientierte Vorschläge zur praktischen Umsetzung
  •  Werkstattarbeit

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Qualitätsmerkmale und Standards einer ressourcenorientierten Zusammenarbeit
  • Informations- und Dialogangebote
  • Elternbeteiligung und Mitwirkung an der Entwicklung von Schulangeboten und der Gestaltung des Lernalltags der Schüler/innen
  • Integration von Eltern aus bildungsfernen Familienstrukturen, von geflüchteten und zugewanderten Familien
    sowie von Familien mit besonderen Herausforderungen
  • Partizipation von Kindern und Jugendlichen an der Bildungspartnerschaft
  • Bildungsbedeutung des familiären Systems
  • systemische Planung und Weiterentwicklung der Elternarbeit
  • Netzwerkarbeit: Strategien und Gelingenskriterien
  • Elternberatung zu Fragen der Inklusion, Zusammenarbeit und Moderation in Krisennsituationen
  • multiprofessionelle Teams in den Schulen

 2.  Sozialräumliche Hilfen - die individuellen sozialen und familiären Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen im Blick haben

Wie kann Schule und Kita von sozialen Angeboten und Hilfen profitieren? Welches soziale Fachwissen brauchen pädagogische Fachkräfte, um In gemeinsamer Verantwortung des öffentlichen Aufwachsens schwierige Lebenslagen der Kinder rechtzeitig zu erkennen und angemessen handeln zu können? Wie kann Schule die richtigen Partner der Jugendhilfe und des Sozialraums für eine Kooperation unmittelbar auf die Bedarfe des Standortes bezogen finden? Wie können pädagogische Konzepte und Vorstellungen von Schule und Jugendhilfeträgern, Kompetenzen und Bedürfnisse passend gemacht und zusammengeführt werden? Vermittelt werden Angebote zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen mit den  Schwerpunkten:

  • Multiprofessionlität im inklusiven System
    Innovationskraft und Wirksamkeit der Teams, Vor- Ort-Strukturen der Kooperation, Zustänidgkeiten und Verantwortungsübernahme, Prozessperspektiven und Transparenz, Arbeit an Bildungsbiographien und Beziehungskompetenz, im Brennpunkt: Strategien  und Modelle der  Zusammenarbeit von Akteuren von Schule und Jugendhilfe mit der Einrichtung
  • Vielfalt der Kulturen in der Einwanderungsgesellschaft  (Migration, Integration)
    Sensibilisierungsstrategien und Gesprächskonzepte, landesweite und regionale Hilfen und Netzwerke, Konzepte der Elternarbeit, Einstellung und Haltung, Abbau von Intoleranz und Diskriminierung...

  • Brennpunkt Flüchtlinge als besonders benachteiligte Gruppe
    Flucht und Asyl, Rechtsstatus, Heterogenität, Fluchtgeschichte und Traumata,
    rechtliche Bedingungen der Aufnahme und Betreuungsstruktur, Handlungsoptionen im pädagogischen Alltag, Wege zu Betreuungsstrukturen, Wege und Orte der Verständigung und Kommunikation, Ressourcenstärkung im inklusiven System, Vernetzungs- und Unterstützungssysteme, konkrete Lösungsangebote im pädagogischen Alltag, Best-Practice Erfahrungen und Transfermöglichkeiten von Unterrichtskonzepten, Möglichkeiten nonverbaler Verständigung, Sensibilisierung des Klassenverbandes…
  • Sozialräumliche Hilfen und Präventive Armutsbekämpfung
    Frühe Hilfen und Familienhilfen, Schulverweigerung, Übergangsfragen,    Spracherwerbsstörungen, Kriminalitätsprävention, Familiäre Gewalt, Umgang mit prekären Situationen und Unterstützungssysteme , Umgang mit psychosozialen sozialen Herausforderungen (Trennung, Adoption, Pflege), Resilienz und Herausforderungen…
  • Kinder- und Jugendschutz/Kindeswohlgefährdung
    Gesetzliche Grundlagen der Kooperation Jugendhilfe-Schule unter Berücksichtigung des neuen Bundeskinderschutzgesetzes, Verfahrensschritte und Handlungsleitlinien beider Systeme, Einbindung der Medizin und Justiz, Entwicklung von vernetzten Hilfswegen zwischen Unterstützung und Kontrolle, Grundlagenwissen zu Kindesmisshandlung und Vernachlässigung, Erkennen von Gefährdungshinweisen und Verdachtssituationen, Gespräche mit Eltern über Gefährdung und Hilfsangebote, Beschwerdemanagement…

3. Beteiligung von Kindern und Jugendlichen: Partizipation und Empowernment

Junge Menschen wollen sich beteiligen, mitgestalten, neue Wege gehen. Sie wollen mit ihren Anliegen ernst genommen und gehört werden. Wie können wir  Mitwirkungs-, Entscheidungs- und Entfaltungsmöglichkeiten sowie der individuellen Kompetenzen und Stärken von Kindern und Jugendlichen in Kita, Schule und Familie als Grundlage für eine gesunde Entwicklung von Persönlichkeit, Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz fördern?

B&C unterstützt Beteiligung und Empowernment  aller jungen Menschen, insbesondere die Entwicklung von eigenen Stärken von Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen. 

  • Wer bin ich eigentlich? Was erwarte ich von meinem Leben, von der Schule, meinen Eltern und der Welt? Was will ich und wie finde ich das heraus? Welches sind meine Talente und Fähigkeiten? Warum lerne ich in meinem Leben, was will ich werden? Was macht mir Spaß, wo engagiere ich mich gerne? Was will ich verändern? Was brauche ich dazu? Wie kann ich mich besser einbringen in der Schule, zu Hause, in meinem Umfeld, mit anderen und für andere? Ich werde gebraucht, ich habe viele Chancen, ich werde gehört
  • Workshops für Kinder und Jugendliche an den Schulen vor Ort fokussieren Elemente der Persönlichkeits- und Kreativitätsentwicklung, Selbststärkung, individuellen und sozialen Kompetenzentfaltung, aber auch Entspannung, Runterkommen und Stille. 

4. Netzwerkarbeit, ein Gewinn für alle

Gute Netzwerke im Sozialraum und Partner im Umfeld von Kita und Schule helfen weiter. Der Weg dorthin ist einfach.

Im Fokus:

  • Strategien und Gelingenskriterien einer erfolgreichen Netzwerkarbeit
  • Partnerauswahl, Bündelung von Kompetenzen, Wissensvermittlung und Angeboten
  • Einblick in die Praxis von Kooperationsmodellen
  • Gute Praxisbeispiele erfahrender Partner:
  • der Kooperation mit multiprofessionellen Akteuren,  Nutzung von Bildungsnetzwerken und Angeboten außerschulischer Partner der Jugendhilfe, des Ehrenamtes und der Nachbarschaft

Zu weiteren Informationen und Parametern der Bildungs- und Chancengleichheit klicken Sie bitte hier

Das LPM ist zertifiziert

nach DIN EN ISO 9001:2015

Herausgeber des Portals