Geschichte zum Anfassen

Eingebettet in das idyllische Tal der Blies, im Herzen des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau, liegt der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim unmittelbar auf der deutsch-französischen Grenze. Hier werden seit 1987 auf der deutschen Seite die Reste einer römischen Villa und seit 1971 auf der französischen Seite eine gallo-römische Kleinstadtsiedlung inklusive Thermenanlage freigelegt. Der Archäologiepark besteht aus fünf musealen Bereichen:

• Museum „Maison Jean Schaub“
Informationszentrum, Kasse, Museumsshop, regionale Touristinfo und Ausstellung zur Besiedlungsgeschichte des Bliesgaus

• Fürstinnengrab
Rekonstruktion des berühmten keltischen Fürstinnengrabes aus der Frühlathènezeit (um 370 v. Chr.). Der Hügel der Fürstin ist begehbar, wobei man einen einzigartig inszenierten Einblick in die Grabkammer erhält und den Besucher*innen Kopien des meisterhaft dekorierten Goldschmucks und der ungewöhnlich filigran verzierten Bronzekanne der Fürstin präsentiert werden.

• Römische Palastvilla und die Ausstellung in B6
Seit 1987 werden die Überreste einer Villa aus römischer Zeit ausgegraben, die mit 7 ha (70.000 m2) zu den größten ihrer Art im Saar-Mosel-Raum zählt.

• Ausstellungszentrum / Centre d'Éxposition
Im Herzen des Parks befindet sich ein Ausstellungszentrum, in dem Funde aus der römischen Kleinstadt gezeigt werden. Hier finden zudem die Erlebnis- und Bildungsangebote der französischen Kolleg*innen statt.

• Römische Kleinstadt (Vicus) mit Thermen
Auf der französischen Parkseite werden seit 1971 die Überreste einer römischen Straßensiedlung (Vicus) mit kleinstädtischem Charakter ausgegraben, die zwischen dem 1. und dem 5. Jahrhundert n. Chr. bestand.

Zum Angebot des Kulturparks gehören museumspädagogische Module, die von 15. März bis 31. Oktober buchbar sind. Dabei stehen verschiedene eineinhalbstündige Programme zur Auswahl:

• Grabungsspiel (ab fünf Jahren) 
Kinder graben auf einer speziellen Fläche nach Münzen und zerbrochenen Tongefäßen. Sie erhalten Einblick in die Methoden des archäologischen Grabens und in die Arbeit mit einer Fundliste und deren Interpretation. Die Fundstücke können mitgenommen werden

• Töpferwerkstatt (ab 5 Jahren) 
Kinder erarbeiten sich Formgebungs- und Dekorationstechniken des keltischen und gallo-römischen Töpferhandwerks in Handaufbau und fertigen selbst einfache Gefäße oder Figuren an, die mit nach Hause genommen werden können.

• „Zu Tisch bei den Römern“ (ab 10 Jahren) 
Die Kinder und Jugendlichen werden mit der gallo-römischen Küche vertraut gemacht, erfahren etwas über die römischen Tafelsitten sowie die Essgewohnheiten der Römer*innen und bereiten eine einfache römische Mahlzeit zu.

• Kelten- bzw. Römerrallye
Die Kinder und Jugendlichen erkunden die römische Villenanlage bzw. die keltischen Sehenswürdigkeiten im Park und beantworten Fragen. Die Rallyes werden in zwei Schwierigkeitsstufen angeboten: Stufe I - ab 6 Jahren, Stufe II - ab 11 Jahren

• Fimo (ab 5 Jahren) 
Kinder fertigen ihre eigenen Gewandnadeln an oder stellen hübsche Perlen und Souvenirs aus Fimo her.

• Mosaik (ab 5 Jahren)
Zehntausende Mosaiksteinchen wurden früher von Künstler*innen für die Bilder und Ornamente in Bädern, Wohnräumen und an öffentlichen Plätzen gelegt. Wie das geht, können die Kinder selbst ausprobieren und ihr eigenes Mosaik legen.

• Römische Spiele (ab 5 Jahren) 
Hier erfahren die Kinder, wie sich Kinder in der römischen Epoche die Zeit vertrieben. So können Nuss- und Brettspiele ausprobiert und gespielt werden. Außerdem wird den Kindern vermittelt, welche Bedeutung diese Art der Freizeitbeschäftigung in der antiken Welt hatte.

• Schülerführung (ab 8 Jahren) 
Schüler*innen erfahren alles Wissenswerte über die Römer und Kelten, die vor langer Zeit im Tal der Blies ansässig waren, sowie interessante Fakten über die Funde im Europäischen Kulturpark.

• Angebote für ältere Schüler*innen und Erwachsene
Auch für ältere Schüler- oder Erwachsenengruppen bietet der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim nach vorheriger Absprache Führungen durch den Park an.