Technik und Philosophie: Träumende Menschen-Maschinen

Reihe: Unterrichtsmodule zur Industriekultur

von Dr. Johannes Kandler

„Die industrielle Entwicklung zwingt uns immer mehr zur Selbstoptimierung“, so Heinrich Moritz Jähnig, Kurator der Ausstellung „Der optimierte Mensch“, die vom 12.12.2019 bis zum 1.3.2020 im Museum der bildenden Künste (Leipzig) zu sehen war. Diese Tendenz zur Selbstoptimierung zeigt sich vorrangig in zwei Bereichen: der Arbeit und der Freizeit. Das vorliegende Modul konzentriert sich dabei auf den ersten Bereich (Arbeit) und bei der Freizeit auf den Schlaf bzw. den Traum. Der Schlaf, respektive die Pause, wird zwar als Form der Regeneration geschätzt; die Regeneration aber ist keine Möglichkeit der freiheitlichen Erfrischung, sondern sie folgt einem ausgeklügelten Algorithmus der Pause. Damit liegt das Hauptaugenmerk weniger in einer Entwicklung all jener Aspekte der Personalität, die im Rahmen der Arbeit nicht angesprochen werden und daher zu verkümmern drohen, sondern eben ausschließlich auf jenen, die der Wiederherstellung der Arbeitskraft dienlich sind. Die Vielschichtigkeit der Personalität wird in diesem Zusammenhang eher als störend empfunden und muss gelöscht werden. Der Mensch ähnelt zunehmend einer Maschine, die nach belieben „programmiert“ werden kann.

Weiterführende Hinweise

Fächer:

Philosophie/Ethik, Deutsch, Geschichte

Sekundarstufe I/II

Klassenstufe: 8-12/13