Landesinstitut für Pädagogik und Medien Saarland
Landesinstitut für Pädagogik und Medien

Geschichtliches

"Im Verlaufe dieses Jahrhunderts hat es im Saarland mehrere Ansätze gegeben, den Kindern bereits im Grundschulalter die Möglichkeit zum Erlernen einer Fremdsprache, hier der französischen Sprache, zu geben. Sowohl nach dem 1. Weltkrieg als auch nach dem 2. Weltkrieg sind im Zuge politisch-emotionaler Auseinandersetzungen diese Bemühungen wieder zunichte gemacht worden.

 

Die gesellschaftliche Entwicklung und das Zusammenwachsen der Völker haben im Saarland Anfang der 80er Jahre den erneuten Anstoß gegeben, dem Fremdsprachenunterricht bereits in der Grundschule einen festen Platz einzuräumen. Interessierte und erfahrene Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bereich der Grund- und Hauptschulen haben diese Bewegung genutzt und bereits Mitte der 80er Jahre ein grundschulgemäßes Konzept für den Beginn des Französischunterrichts in Klassenstufe 3 vorgelegt, nach dem allen Schülerinnen und Schülern - ungeachtet ihrer Leistungsfähigkeit in den verschiedenen Lernbereichen der Grundschule - ein spielerischer Zugang zur französischen Sprache und Kultur ermöglicht werden sollte. Dabei sind die grundlegenden Erfahrungen der Mitglieder der Landesfachkonferenz Französisch mit dem für die Bundesrepublik einmaligen Ansatz des verpflichtenden Französischunterrichts an den saarländischen Hauptschulen genutzt worden.

 

Nach einer mehrjährigen Vorlaufsphase, in der den Lehrkräften an den Grundschulen vor allem auch grundschulspezifische didaktisch-methodische Ansätze der Fremdsprachenbegegnung vermittelt worden sind, wurde schließlich mit Beginn des Schuljahres 1992/ 93 der Französischunterricht als verpflichtender Lernbereich für alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 3 und 4 in die Stundentafel der saarländischen Grundschulen aufgenommen."

 

(aus: "Richtlinien für den Französischunterricht in der Grundschule", Saarland Ministerium für Bildung und Sport, Saarbrücken 1994, S.1f.)

 

Das Saarland startete 2000/2001 einen von der Universität des Saarlandes wissenschaftlich begleiteten Modellversuch, Französisch an neun Schulen bereits ab Klasse 1 im Umfang von 2 Wochenstunden zu unterrichten. Dieser Unterricht wurde und wird von Muttersprachler(innen) bzw. französischen Austauschlehrer(innen) abgedeckt. Der Schulversuch endete 2004, das Projekt "Französisch ab Klasse 1" mit Muttersprachler(innen) läuft bis heute an einem Viertel der saarländischen Grundschulen weiter. 

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