Landesinstitut für Pädagogik und Medien Saarland
Landesinstitut für Pädagogik und Medien

Was ist das PerLen-Konzept?

„Das PerLen-Konzept“ zur unterrichtlichen Kompetenz- und Prozessorientierung nach Rüdiger Iwan und Dominik Bick wurde entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM-Fachbereich „Unterrichts- und Lernentwicklung an Schulen – Lernprozesse gestalten und begleiten“).

Experte und Fachreferent Dominik Bick erklärt Details zum PerLen-Konzept

Persönliche Lernerfahrungen möglich und sichtbar machen – „Das PerLen-Konzept®“ dient zur Entwicklung und Feststellung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen. Es umfasst einen moderierten, sozial-kooperativen Arbeitsprozess, der eine neue Art der Kommunikation über das Lernen zwischen den Teilnehmenden eröffnet und die Ergebnisse in Form von vier aufeinander aufbauenden Modulen, die farblich voneinander unterschieden werden, festhält. Das PerLen-Konzept beinhaltet mindestens drei unterschiedliche PerLen.

Die Lern-PerLe dient dem Bewusstwerden und Sichtbarmachen aller mit Tätigkeiten (Handlungen) verbundenen Lernerfahrungen (hervorragend geeignet zum Schuljahresbeginn und zum Kennenlernen der neuen Lerngruppe).

Die Fach-PerLe kann eine weitere und neue Form des Leistungsnachweises in allen Schulen darstellen – als Alternative zu Überprüfungen und schriftlichen Arbeiten.

Die Job-PerLe eröffnet Perspektiven auf die eigene berufliche Zukunft. Sie kommt in der Bewerbung um Praktikum und Ausbildung auf eigens zu diesem Zweck organisierten Bewerbermärkten zum Einsatz und bringt die gesamte Konzeption zu einem vorläufigen Höhepunkt.

In einer speziell entwickelten Schreibunterlage (Leporello) bearbeiten die Teilnehmenden vier verschiedenfarbigen Module. Zusammen bilden diese jeweils eine PerLe Durch die einheitliche Schreibunterlage wird die einheitliche Struktur des Konzeptes deutlich.

  • Modul 1 steht für die Erinnerung und Sammlung persönlich bedeutsamer Lernerfahrungen (Die Lern-PerLe), fachlicher Inhalte (Die Fach-PerLe) bzw. Kompetenzen (Die Job-PerLe) und werden auf die blaue Seite geschrieben.
  • Modul 2 steht für die Reflexion (bzw. Proflexion bei der Job-PerLe) einer aus der Sammlung ausgewählten Lernerfahrung und wird die gelben Seiten des Leporellos verfasst.
  • Modul 3 steht für die Visualisierung der zuvor reflektierten Erfahrung bzw. für die inhaltliche Erarbeitung eines individuellen Fachbelegs und ermöglicht ganz vielfältige Darstellungsformen.
  • Modul 4 steht für das Feedback zu der bis zu diesem Zeitpunkt entstandenen Erarbeitung und wird auf der grünen Seite verfasst.

Jedes der genannten vier Module kann auch einzeln für sich (oder verschieden kombiniert mit den übrigen) zur Anwendung kommen. „Erinnerung und Sammlung“ zum Beispiel zur Wiederholung der Inhalte am Ende einer Unterrichtseinheit, die „geführte Reflexion“ am Ende etwa einer Praktikumswoche, die Erstellung eines „Fachbelegs“ als Alternative zu einer schriftlichen Arbeit, „Feedback“ im Anschluss an das Referat eines Mitschülers oder einer Mitschülerin.

Um die vollständige Wirksamkeit der jeweiligen PerLen-Konzeption zu erzielen, müssen die vier Module zusammen betrachtet werden.

Das Konzept wird im Folgenden anhand schulischer Beispiele konkretisiert. Dabei erheben die Ausführungen nicht den Anspruch einer Anleitung für den Unterricht. Für die Umsetzung mit einer Lerngruppe bedarf es in der Regel der praktischen Fortbildung und des vertieften Studiums des Konzeptes.